05.06.2025 Mahnwache vor dem Abgeordnetenhaus: Schluss mit der rückwärtsgewandten Bildungspolitik in Berlin!

Am Donnerstag tagt der Ausschuss für Bildung, Jugend und Familie des Berliner Abgeordnetenhauses. Im Mittelpunkt dieser 54. Sitzung des Bildungsausschusses steht das Thema „inklusive Schulbildung“. Aus diesem Anlaß rufen wir gemeinsam mit dem Initiativenverbund „Schule muss anders“ und der Elterninitiative „Eltern gegen Rechts“ zur Mahnwache auf. Unter dem Motto „Eine gute Schule für alle – Gegen den Rückbau der Inklusion!“ demonstrieren wir am 5.6.2025 zwischen 14 und 17 Uhr vor dem Abgeordnetenhaus für die sofortige und ernsthafte Umsetzung inklusiver Bildung in Berlin.

„Es macht uns wütend, dass noch immer mit dem Elternwahlrecht für Exklusion argumentiert wird“, so Janine Schott vom Berliner Bündnis für schulische Inklusion. Erst kürzlich habe die Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) erklärt, sie folge damit dem Wunsch von Eltern von Kindern mit Behinderung nach einem „geschützten Rahmen“. Schott entgegnet: „Solange Inklusion nicht mit finanzieller und personeller Förderung einhergeht, bleiben unsere Kinder ungeschützt. Wir halten es für taktisches Falschverstehen, wenn aus schlecht geförderter Inklusion ein Strohmann- Argument für eine Welle neuer Segregations-Maßnahmen wird.“ 

Die Berliner Bildungspolitik treibt seit Monaten unerbittlich die Exklusion voran. Eindeutige Schritte sehen wir u.a. in:

  • der Neuregelung der Sonderpädagogikverordnung, die u.a. die Einrichtung von Kleinklassen für Kinder mit Förderbedarf ohne inklusives Gesamtkonzept anstrebt
  • dem Neubau von bis zu 6 neuen Förderzentren in Berlin und
  • der absichtlichen Falschauslegung des Elternwunsches.

Franziska, engagierte Mutter bei der  Elterninitiative „Eltern gegen Rechts“, erklärt: „Unsere Kinder mit Behinderung werden täglich ausgegrenzt. Exklusion hat eine dunkle Geschichte. Angesichts der aktuellen Politik haben wir Eltern Angst um unsere Kinder und ihre Rechte. Wir fordern: Sehen Sie nicht länger weg! Übernehmen Sie Ihre historische Verantwortung!“.

Deshalb fordern wir die Berliner Bildungssenatorin auf:

  • die inklusive Beschulung für alle Schülerinnen und Schüler ernsthaft zu fördern und zu entwickeln
  • Angemessene Vorkehrungen für den Schulalltag JETZT ins Schulgesetz aufzunehmen
  • und ihre historische Verantwortung zu erkennen: Niemals ist Jetzt!

Unterstützt unseren Protest. Kommt am Donnerstagnachmittag zum Abgeordnetenhaus. Helft uns, dass unsere Forderungen gesehen und gehört werden.

05.05.2025 Petition startet: Schluss mit dem Inklusions-Chaos! – “Angemessene Vorkehrungen” ins Schulgesetz!

Das Chaos bei der Inklusion an Berliner Schulen reißt nicht ab! Wir hören es von Eltern, wir hören es vom Schulpersonal – so wie es aktuell gemacht wird, funktioniert es an den meisten Schulen einfach nicht.  

Wir fordern:
„Angemessene Vorkehrungen“ ins Berliner Schulgesetz! Verbindlich. Klar. Durchsetzbar.  Denn:

📌 Inklusion ist kein Extra.
📌 Es ist ein Menschenrecht!
📌 Und ein Versprechen, das endlich eingehalten werden muss.

Kinder mit Behinderungen haben ein Recht auf Bildung – und auf Rahmenbedingungen, die das möglich machen. Das Chaos muss ein Ende haben!  Wir brauchen klare Vorgaben, was die Schulen mindestens tun müssen, um alle Kinder gut zu unterrichten.

Unterschreibe unsere Petition, um unsere Forderung zu unterstützen direkt bei WeAct:

https://weact.campact.de/petitions/schluss-mit-dem-inklusions-chaos-angemessene-vorkehrungen-ins-schulgesetz

❗ Inklusion muss professionell geplant sein! Die Autor*innen der UN-Behindertenrechtskonvention betonen, dass es „angemessene Vorkehrungen“ braucht. 

Was heißt das? 

  1.  Individuell: Das Kind hat, was es zum Lernen braucht.
    Zum Beispiel bedarfsgerechte Schulassistenz, Materialien zum Lernen, Rückzugsmöglichkeiten
  2. Strukturell: Die Schule ist vorbereitet.
    Zum Beispiel Weiterbildung zur Inklusion von Kindern mit Behinderungen, Absprachen im Kollegium, Lehrkräften Zeit geben für Inklusion und individuelle Unterstützung.

Warum ist das wichtig?

Diese „angemessenen Vorkehrungen“ stehen bereits in einem Berliner Gesetz!
( § 5 Landesgleichberechtigungsgesetz). Aber im Schulgesetz fehlen sie. Und das hat Folgen:

Eltern müssen jahrelang kämpfen – um Unterstützungsleistungen und um eine passende Schule. 

Schulen improvisieren – ohne Ressourcen, ohne Zuständigkeiten, überlastet von Anträgen, die kaum Entlastung bringen. Zum Beispiel dauert  ein Antrag auf den Förderschwerpunkt Autismus dauert aktuell etwa ein Jahr – solange fehlt jede Unterstützung.

Kinder warten – und warten – während ihre Bildungschancen zerrieben werden zwischen Zuständigkeitsgerangel und Antragsverfahren.  

Inklusion bleibt so ein leeres Versprechen!

Liebe Frau Senatorin –Schaffen Sie endlich Klarheit!
Sorgen Sie für verbindliche Mindeststandards an allen Berliner Schulen.
Im Sinne unserer aller Kinder.  

Herzliche Grüße,
Ihr Berliner Bündnis für schulische Inklusion 

📢 Schließ Dich der Forderung an und hilf uns, diese Petition zu verbreiten –
Je mehr wir sind, desto eher wird die Politik handeln!

Quellen: 
Barrieren im Einzelfall überwinden: Angemessene Vorkehrungen gesetzlich verankern | Institut für Menschenrechte

Die UN-Behindertenrechtskonvention

Gesetz über die Gleichberechtigung von Menschen mit und ohne Behinderungen (Landesgleichberechtigungsgesetz – LGBG) | Berlin.de