[Text in Alltagssprache]
Das Recht auf inklusive Bildung soll in Berlin endlich überall umgesetzt werden. Im Bündnis arbeiten Menschen aus ganz unterschiedlichen Bereichen zusammen und möchten gemeinsam den dringenden Handlungsbedarf aufzeigen.
Wir sind ein breites Bündnis aus Verbänden, Vereinen, Initiativen, Einzelpersonen, Eltern, Lehrkräften, Fachkräften für Erziehung und Sozialpädagogik, Schulassistenzen und therapeutischen Fachkräften. Wir setzen uns gemeinsam für das Menschenrecht auf aktive Teilhabe und diskriminierungsfreie inklusive Bildung und Ausbildung, einschließlich des Zugangs dazu in Berlin ein. Wir setzen uns für eine inklusive Schule ein, in der alle willkommen sind und jede’r die gleichen Chancen hat und Gleichbehandlung erfährt. Wir wollen ein barrierefreies Bildungssystem, das mit Lehrmitteln, Hilfsmitteln, Fördermaterialien, personell, räumlich und weiteren Bedarfsmitteln so ausgestattet ist, dass alle gut gemeinsam lehren und lernen können.
Vor über zehn Jahren unterzeichnete Deutschland die Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen (UN-BRK). Kinder und Jugendliche besitzen darüber das verbriefte Menschenrecht auf inklusive Bildung. Auch Politiker’innen äußern sich wohlmeinend, jedoch ist dieses Recht weder real noch der Anspruch über Landesrecht, Normen und Vorschriften für viele Kinder oder Jugendlichen gegeben.
Die Praxis zeigt, dass die Rahmenbedingungen noch lange nicht ausreichen. Eltern versuchen, sich in einem Dickicht aus verschiedenen Zuständigkeiten und Anträgen zurecht zu finden. Immer mehr der in Schule arbeitenden Menschen verzweifeln an einem Bildungssystem das nur dem Namen nach inklusiv ist. Kinder, Jugendliche, Eltern und in Schule Arbeitende werden alleine gelassen. Beratung, Unterstützung und Begleitung findet nicht unabhängig statt. Weitere in Schule tätige und auch dringend notwendige Professionen wie z.B. Ergotherapeut’innen, Krankenpfleger’innen, Handwerker’innen sehen für die Kinder und Jugendlichen ebenso umfassenden Unterstützungsbedarf in Schulen, können ihn aber zu selten gewährleisten.
An den allermeisten Berliner Schulen und vor allem auf der Verwaltungs- und Gesetzgebungsebene werden diese Dinge noch immer nicht mitgedacht! Dabei verlangt Art. 24 Abs. 2c, d und e der zwölf Jahre alten Konvention: Angemessene Vorkehrungen, einschließlich individuell angepasster Unterstützungsmaßnahmen für die Bedürfnisse des Einzelnen um wirksame und nachhaltige inklusive Bildung überhaupt erst zu ermöglichen.
Wir alle bringen diese unterschiedlichen Sichtweisen zusammen und nehmen die bestehenden und im Sinne der UN-BRK diskriminierenden Zustände im Berliner Bildungssystem nicht länger hin. Wir sehen aktive Teilhabe und nachhaltige schulische Inklusion als eine Gemeinschaftsaufgabe und sind überzeugt: Alle Schüler’innen und alle in Schule Wirkenden profitieren von einer echten und von allen Gestaltenden ernst gemeinten inklusiven Schule.
Dafür sind wir bereit zu protestieren, die Politik an Bord zu holen, den dringenden Handlungsbedarf der verantwortlichen Landesebene und ihrer Verwaltung zu verdeutlichen und die Missstände sichtbar zu machen. Das System, die Haltung, das Bewusstsein und die Grundlagen müssen sich ändern!
Wer sind wir?
Wir sind eine große Gruppe, in der viele zusammen arbeiten:
Vereine, Eltern, Lehrerinnen und Lehrer und andere Menschen,
die in der Schule arbeiten. Oder denen Schule wichtig ist.
Wir heißen:
Das Berliner Bündnis für schulische Inklusion.
Wir wollen eine Schule für alle.
Die Schule für alle ist ein Menschen-Recht.
Dieses Menschen-Recht steht in einem Vertrag von den Vereinten Nationen.
Die Vereinten Nationen sind eine große Gruppe von vielen Ländern.
In der Gruppe arbeiten fast alle Länder der Welt mit.
Der Vertrag ist die Behinderten-Rechts-Konvention.
Deutschland hat den Vertrag vor zehn Jahren unterschrieben.
Der Vertrag sagt:
Alle Kinder und Jugendlichen haben das Recht auf eine Schule für alle.
In dieser Schule sind alle willkommen:
behinderte genauso wie nicht behinderte Kinder.
Alle Kinder und Jugendlichen sollen die gleichen Chancen haben.
Alle sollen gut gemeinsam lernen können.
Dafür braucht man mehr Klassen-Räume und mehr Lehrer.
Man braucht mehr Hilfs-Mittel und Mittel zum Lernen.
Man braucht besondere Förder-Mittel.
In Berlin gibt es von all dem noch nicht genug.
Die Politiker haben noch keine Regeln gemacht,
damit die Schule für alle möglich wird.
In Berlin werden behinderte Kinder und Jugendliche
noch immer schlechter behandelt als andere.
Behinderte Kinder brauchen besondere Unterstützung beim Lernen.
Die Lehrer brauchen auch Unterstützung.
Die Eltern von behinderten Kindern brauchen eine gute Beratung.
Das alles brauchen wir endlich in Berlin.
Dafür kämpft unser Bündnis:
Alle Schulen in Berlin müssen besser werden.
Die Politiker müssen endlich sagen:
Ja, wir wollen eine Schule für alle.
Die Politiker müssen Regeln machen,
damit die Schule für alle gut funktioniert.
Alle müssen verstehen:
Jedes einzelne Kind braucht etwas Anderes,
und das muss es auch bekommen.
Die Schule für alle ist gut für alle:
für behinderte Schüler genauso wie für nicht behinderte.
Viel mehr Menschen müssen von der Schule für alle erfahren.
Es muss sich noch sehr viel verändern!
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